Ethologie - Verhaltenswissenschaft


Schlaf

Wenn ein Krebs auf der Seite liegt sind diese nicht immer tot. Manchmal machen Sie eine Nickerchen. Foto: Roland Emmenlauer
Wenn ein Krebs auf der Seite liegt sind diese nicht immer tot. Manchmal machen Sie eine Nickerchen. Foto: Roland Emmenlauer

Auch wirbellose Tiere genehmigen sich hin und wieder ein Nickerchen. Forscher beobachteten Flusskrebse, die sich auf den Boden der Wasseroberfläche auf die Seite legten und friedlich schlummerten, mit Gehirnwellen, die denen von Säugetieren im Tiefschlaf ähneln. Ruhephasen mit geringer körperlicher Aktivität und eingeschränkter Aufmerksamkeit sind bei vielen Tieren bekannt, darunter bei Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Fischen und sogar bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster. Doch echter Schlaf, bei dem sich das Muster der Gehirnwellen verändert, konnte bisher nur bei Säugetieren und einigen Vögeln beobachtet werden. Fidel Ramón von der mexikanischen Nationaluniversität in Mexico-City und seinen Kollegen gelang das nun erstmals auch bei einem wirbellosen Tier, dem roten amerikanischen Sumpfkrebs. Im Schnitt ewa 11 Stunden  täglich,  berichten  die

Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Procee- dings of the National Academy of Sciences", verbringen die Krebse dort auf der Seite liegend. Während der Ruhephase reagierten sie deutlich weniger auf Störungen wie Lichtblitze und Berührungen. Mit Hilfe von Elektroden zeich- neten die Wissenschaftler die Hirnwellen der Tiere auf. In der Ruheposition auf der Wasser- oberfläche zeigten sie nur sehr langsame Wellen, deren Muster denen der Deltawellen ähnelten, die bei Säugertieren in der Tiefschlafphase auftreten. In einem weiteren Experiment störten die Forscher die Krebse immer wieder wenn sie sich gerade schlafen legen wollten. Danach stieg das Schlafbedürfnis der Krebse, ganz ähnlich wie das des Menschen in ähnlichen Situationen deutlich an, ein weiterer Hinweis darauf, dass es sich bei den Ruhephasen um echten Schlaf handelt. Quelle: spiegel.de




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