Krankheiten bei Flusskrebsen - Aquaristik


Themnocephala - Plattwürmer

Adulte Themnocephala auf einem Cherax Flusskrebs. Foto: Alen Chouch
Adulte Themnocephala auf einem Cherax Flusskrebs. Foto: Alen Chouch

Was Scutariella bei Garnelen sind, sind bei Flusskrebsen Temnocephala und haben ebenso eine ähnliche Lebensweise wie Scutariella. Beide gehören zur Gatttung der Temnocephalida zur Familie der Plattwürmer. Temnocephala sind zum ersten mal auf Australischen Flusskrebsen entdeckt worden. Andere ähnliche Arten wurden später auf Flusskrebse aus Neuguinea beschrieben. Temnocephala sind kleine bis zu 5 mm freilebende kommensale Flachwürmer die ebenfalls mit bloßem Auge gut erkannt werden können. Diese haben zwei Augen, so wie fünf Tentakel und ähneln auf den ersten Blick Hydren. Die Kommensalen leben in der Regel in den Kiemen oder auf dem Panzer bei Flusskrebsen (Siehe Titelbild ganz oben). Die Eier werden mit einer lederartigen Kapsel umschlossen und an die Oberfläche des Wirts, meist auf der Unterseite bei Flusskrebsen mit einem kurzen Stiel geheftet. (Siehe Foto rechts) Die geschlüpften Jungen sind bereits fertig entwickelte Abbilder ihrer Eltern. Anatomisch kann Temnocephalidans von verwandten Gruppen durch die Anwesenheit einer Haftscheibe/ Saugnapf an der Unterseite die zur Befestigung auf dem Panzer dienen und eine Anzahl von fingerartigen Vorsprüngen, die sich auf dem Kopf befinden. Mit diesen “Tentakeln, filtireren sie die Nahrung aus dem Wasser und nutzen diese auch zur Fortbewegung (Siehe Video rechts). Temnocephala ernähren sich von Kleinkrebsen, Rädertierchen, Insektenlarven und Nematoden und können auch längere Zeit ohne Nahrung leben. Temnocephala treten bei Flusskrebsen in der Aquakulkultur sehr häufig auf und deren Eier konnten wir  auch  schon sehroft  bei  importier-

ten Flusskrebsen in der Aquaristik vorfinden. Obwohl sie spektakulär aussehen, stellen sie für das Tier kein großes Risiko dar. Wenn allerdings eine große Anzahl klebender Eier auf der Oberfläche eines Flusskrebses abgelegt wird, kann dies dazu führen, dass diese Tiere sich nicht mehr häuten können. Genauso wie Epistylis, treten sie am häufigsten in Dämmen oder Teichen auf die eine schlechte Wasser- qualität und einen geringen Sauerstoffgehalt aufweisen.

 

Behandlung


Die braunen vielen kleinen Punkte, zeigen Temnocep- hala Eier auf der Unterseite des Abdomens eines Yabby. Foto: Govt. of Western Australia Department of Fisheries
Die braunen vielen kleinen Punkte, zeigen Temnocep- hala Eier auf der Unterseite des Abdomens eines Yabby. Foto: Govt. of Western Australia Department of Fisheries

Eine Behandlung ist wie bei Scutariella mit Praziquantel oder praziquantelhal- tigen Medikamenten wie JBL Gyrodol oder Sera Tramazol) gut möglich. Die Behandlung sollte je- doch nach einer Wo- che 2-3 mal wieder- holt werden, um auch die während der ersten Behandlung die in der Eikapsel geschützten Würmer abzutöten. Gleichzeitig sollte die Wasserqualität optimiert werden.

Video: Fortbewegung von Temnocephala


Temnosewellia minor. Foto: Cour- tesy Western Australian Museum
Temnosewellia minor. Foto: Cour- tesy Western Australian Museum


Temnocephala lutzi Eier. Foto: Samantha A. Seixas
Temnocephala lutzi Eier. Foto: Samantha A. Seixas
Temnocephala lutzi unter dem Mi- kroskop Foto: Samantha A. Seixas
Temnocephala lutzi unter dem Mi- kroskop Foto: Samantha A. Seixas



Kommentar schreiben

Kommentare: 0